Südafrika und Namibia 2010 - Reisebericht

Video: Living Desert Tour mit Chris Nel (Dauer: 09:31, 347 MB)

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19. August 2010

Living Desert Tour mit Chris Nel
- Living Desert Adventures -

Wir haben die Tour über das Internet im Voraus gebucht. Chris holt uns gegen 8 Uhr direkt vom Gästehaus ab. Wir haben Glück, dass wir bei ihm im Auto sitzen. So können wir schon auf der Hinfahrt seinen interessanten Ausführungen lauschen. Chris macht sehr eindrücklich auf Umweltprobleme in der Namibwüste z.B. durch Quadbikes aufmerksam. Auf Luftbildern, die er dabei hat, sieht man die zerfahrene Landschaft. Er erzählt viel über Entstehung des Lebens in den Dünen und über die einzelnen Tiere und Pflanzen dort. Und schon geht es auf die Suche nach ihnen.

Zuerst zeigt Chris uns den Taler- oder Dollarbusch (Zygophyllum stapffii) - eine Sukkulente. Er presst die Blätter zusammen, so dass Wasser an seinen Fingern hinabläuft. So lebensfeindlich ist die Wüste nicht. Der Busch speichert die Feuchtigkeit, die der Nebel spendet, der nachts vom Atlantik über die Dünen steigt.

Zu jedem Tier gibt es faszinierende Erläuterungen. Er zeigt uns eine kleine Radschlagende Weißspinne (Carparachne aureoflava). Bei Gefahr lässt sie sich den Dünenhang hinabrollen und entkommt so fast jedem Feind. Wir sehen Tok-Tokkies - z.B. den Nebeltrinker-Käfer (Onymacris unguicularis). Diese Käfer haben eine spezielle Art, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Sie stellen sich mit dem Hinterleib nach oben auf den Kamm der Dünen. Die Feuchtigkeit des Nebels kondensiert an ihnen und läuft an ihrem Körper hinab direkt in ihren Mund. Ein Vertreter seiner Art sollte später noch eine Rolle spielen ...

Wir sind immer wieder verblüfft, was Chris alles entdeckt. Wo wir nur eine helle Stelle im Sand sehen, weiß er gleich, "WER" da wohnt. Er gräbt einen noch ganz jungen Namib- oder Wüstengecko (Pachydactylus rangei) aus. Es sind faszinierende Tiere mit einer durchscheinenden Haut, so dass man das "Innere" pulsieren sieht.

Chris findet eine Zwergpuffotter (Bitis peringueyi). Die giftige Zwergpuffotter ist mit ca. 30 cm der kleinste Vertreter der Gattung Puffotter. Ihr Biss ist für Menschen nicht tödlich, aber sehr schmerzhaft. Im Englischen heißt sie Sidewinder Snake. Dies demonstriert sie uns, indem sie sich seitwärts über den Sand schlängelt. Dadurch kommt ein typisches Muster zustande. Sie gräbt sich wieder im Sand ein, so dass nur noch die oben am Kopf positionierten Augen herausschauen. Man sieht sie so gut wie nicht mehr - wir könnten schon an 10 Schlangen vorbei gelaufen sein ...


Namibgecko oder Wüstengecko / Palmato Gecko (Pachydactylus rangei)
 

Zwergpuffotter / Sidewinder Snake (Bitis Peringueyi)
 

Düneneidechse / Shovel-Snouted Lizard (Meroles anchietae)
 

Chris entdeckt an einem Hang eine Düneneidechse (Meroles anchietae). Diese endemische Eidechse ist tagaktiv. Wird ihr der Wüstensand zu heiß, hebt sie abwechselnd 2 Beine, um nur kurz mit der Oberfläche in Berührung zu kommen. Blitzschnell gräbt sie sich wieder ein. Im Englischen heißt sie Shovel-Snouted Lizard und diese "Schaufelnase" erleichtert ihr das Eintauchen in den Sand.

Als nächstes hält Chris bei einer mit einigen Büschen bewachsenen Ebene an. Hier soll es häufig Chamäleons geben. Auf diese habe ich mich besonders gefreut. Es dauert nicht lange und Chris hat ein Wüstenchamäleon (Chamaeleo namaquensis) gefunden. Zur Begrüßung gibt es einen Tok Tokkie-Käfer. Mit rasender Geschwindigkeit schnellt die lange Zunge des Chamäleons vor und packt den Käfer. Seine voneinander unabhängig in unterschiedliche Richtungen beweglichen Augen beobachten uns und wir das Chamäleon. Es sind faszinierende Tiere. Wir könnten ihm ewig zuschauen und sind begeistert. Dann lassen wir ihm seine Ruhe und er schlägt sich in wiegendem Gang wieder in die Büsche.

Wüstenchamäleon / Namaqua Chameleon (Chamaeleo namaquensis)
 

Wüstenchamäleon / Namaqua Chameleon (Chamaeleo namaquensis)
 

Chris zeigt mit einem Magneten den Eisengehalt des Sandes.
Chris zeigt mit einem Magneten den Eisengehalt des Sandes.

Zum Abschluss der Tour geht es quer durch die Dünen bis an den Atlantik. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie die Wüste bis direkt an das Meer reicht. Es war eine rundum gelungene Tour mit Chris als tollem Guide, der uns seine Liebe zur Namibwüste und seinen Bewohnern sehr nahe brachte. Die Tour kostete N$ 550 pro Person.

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